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Altes Haus - Quo vadis?

Mit viel Glück konnten wir 1981 das etwa 200-jährige Haus im Zopf, Birrwil erwerben, indem wir seit über 30 Jahren wohnen. Keine Villa aber ein Haus aus Holz, Stein und Lehm. Der niedrigste Durchgang im Haus war 1.67 m hoch. Auf 9x9 Metern hatte hier eine Familie mit 12 Kindern gelebt. ein Nachkomme hat uns auf abenteuerlichen Umwegen das Haus verkauft.

Hier haben wir 3 Kinder gross gezogen und sind dabei alt geworden.

Eigentlich wollten wir nichts verändern. Aber mit der Sitzbadwanne in der Küche, und dem tropfenden Kondenswasser vom Eisenträger mitten über dem Küchentisch, musste etwas geschehen.

Im Herbst 1982 erwarteten wir unser 3. Kind. Nina hat sich auf diesen Termin ein einfaches Badezimmer gewünscht. Mein Grundsatz lautete aber: Keine Ausbauten ohne renoviertes Dach. Das haben wir von Fachmännern 1984 machen lassen. Im August hätte dies passieren sollen. Der super schöne Sommer verging, der noch schönere Herbst ebenso. Am 14. November stiegen die Herren auf's Dach und gleichentags begann es zu schneien.

So lief es in der Folge oftmals. Die Küchenfenster wurden am 22. Dezember bei klirrender Kälte montiert. ein Jahr später: Bei -6°C musste der Heizungsinstallateur in unserer Küche arbeiten.

Die Maurer-, Schreiner- und Zimmermannsarbeiten habe ich später selber ausgeführt. "Learning by doing" war das Motto. Wie man Pflaster zubereitet, habe ich bei meinem Vater gelernt - aber mauern!? Ich hab's angepackt und siehe da, die Mauern versehen noch heute ihren Dienst.

Etwa alle 3 Jahre überkam mich die Baulust, nicht immer zur Freude von Nina und den Kindern. Manchesmal mussten sie über eine Leiter ins Bett steigen. 30 Jahre mit Unterbrüchen immer wieder Staub und Dreck im Haus.

Seit ich einen Keller von Hand ausgehoben, und die 700 Taussen Lehm auf Halde trug, arbeite ich im Haus nur noch mit Lehm. Ein wunderbares Baumaterial. Dabei habe ich schon einiges an Lehrgeld zahlen müssen. Aber missen möchte ich diese Erfahrung nicht!

Das Raumklima durch diese vielen Tonnen Lehm ist unübertrefflich. Nur in unserem 5. Zimmer, dem Garten, ist das Klima noch besser.

Was aber, wenn eines von uns nicht mehr Treppen steigen kann?

 

Januar 2016

Richard

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